Stolpersteingedenken in Nauen
Sie wohnten in Nauen, friedlich, Wand an Wand mit ihren Nachbarn. Es waren viele: eine Fotografenfamilie, ein Zahnarzt, eine Lehrerin, ein Ankerwickler, eine Ärztin, ein Musiker, ein Maler, eine 72 jährige Rentnerin und eine Schneiderin die in der Altstadt lebten. Doch im November 1938 zogen aufgehetzte brutale Nazihorden durch Deutschland und auch durch Nauen. Von einem mörderischen System verblendet verwüsteten sie alles, was ihnen als jüdisch bekannt war. Die Wohnungen der oben genannten Menschen wurden zerstört, deren Bewohner geschlagen, bespuckt und sogar kopfüber aus dem Fenster gehängt. Der von Goebbels SA und SS aufgehetzte Mob hinterließen wildeste Verwüstung, Fassungslosigkeit, Angst, aber leider auch zustimmendes Gebrüll.
Jüdisches Leben wurde auf brutalste Weise angegriffen.
Dass diese Menschen, die ein Opfer des Naziregimes wurden, nicht vergessen werden, dafür wurden vor den Häusern in denen die Ermordeten gewohnt hatten Stolpersteine verlegt. Auf jeder dieser Metallplatten steht der Name des Bewohners, das Geburtsdatum, das Jahr der Deportation und das Jahr und der Ort der Ermordung.
Pfrn. Scherer und Pfrn. Gäbel
Am 09.11.2023 hatten Pfarrerin Magdalena Gäbel und Pfarrerin Katharina Scherer zu einer Andacht, anlässlich des Erinnerns an die Progromnacht im November 1938, in die Nauener St. Jacobi-Kirche eingeladen. Gemeinsam mit Konfirmandinnen und Konfirmanden gestalteten sie die Erinnerungsstunde. Es wurde aus dem Leben eines jeden durch das Naziregime ermordeten Nauener Bürgers berichtet.
Gedenkkerze entzünden an der Osterkerze
An der Osterkerze angezündete Kerzen fanden ihren Platz in der Mitte unseres Teilnehmendenkreises.
Kerzen und Rosen im Gedenken an die Ermordeten
Weg zu den Stolpersteinen
Nach den Segensworten wurden die leuchtenden Kerzen und weißen Rosen von den Jugendlichen aufgenommen und in 2 Gruppen durch die Nauener Altstadt zu den Stolpersteinen getragen.
Putzen des Stolpersteins
Nachdem die Inschrift der Gedenkplatte gelesen wurde, reinigten die Jugendlichen die Stolpersteine und brachten sie wieder zum glänzen.
Eine Kerze zur Erinnerung
Im Gedenken an den durch das mörderische Naziregime ermordeten Menschen, wurde das Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“ angestimmt.
Die zur Erinnerung aufgestellten Kerzen und die niedergelegten weißen Rosen sah man noch lange neben den Stolpersteinen.
Durch Nauens Altstadt zu den Stolpersteinen
Auf der Einladung zum Stolpersteingedenken stand: „Nie wieder ist Jetzt!“
Polieren des Stolpersteins
Nie wieder sollen Menschen in unserer Stadt Angst haben müssen, weil sie einer bestimmten Ethnie oder Glaubensrichtung angehören.
Nie wieder sollen Menschen Angst haben, weil sie nicht der Norm eines verblendeten Menschenbildes entsprechen.
Dafür kann sich jeder von uns einsetzen und ein Zeichen der Versöhnung setzen, Füreinander dasein und dafür einstehen, dass Mobbing, Hass und Gewalttätigkeit keinen Platz mehr haben in unserer Gesellschaft und in unserer Stadt.
Gegen das Vegessen
NIE WIEDER IST JETZT!